Mit ‘ärger’ getaggte Beiträge

GV-SVG-EXPORT-20120206-1517_MzQ4NjQ3Wg

Böses Erwachen: Wird Elektro-Smog im Schlafzimmer und „Big Brother is watching you“ zur Realität im Zuge der Rauchmelder-Pflicht?

Bernd Laquai 10.12.2014

Zur Jahreswende 2014/14 wird so mancher Mieter in Deutschland morgens in seinem Bett aufwachen und erst einmal ängstlich auf den neuen Funk-Rauchmelder mit seinen 3 Mikrofonen starren, den der Vermieter ihm nicht nur im Schlafzimmer direkt über dem Bett sondern auch in den meisten übrigen Zimmern der Mietswohnung installieren lassen hat. Ausgeführt wurde die Installation von einem Energieerfassungs-Dienstleister, wie zum Beispiel die Firma Techem, die ab diesem Zeitpunkt auch die „Überwachung“ und Dokumentation der installierten Rauchwarnmelder übernimmt. Die nicht ganz unerheblichen Kosten für die Miete der extrem teuren Rauchmelder mit Funkgerät und Ultraschall-Umfeldüberwachung sowie der zusätzlichen Service Kosten darf der Vermieter auf die Miete bzw. auf die Betriebskosten für die Wohnung umlegen. Begründet wird die Installation damit, dass ein Rauchmelder überwacht und die Überwachung auch dokumentiert werden muss um so „Rechtssicherheit“ zu schaffen (z.B. in Versicherungsfällen etc.). Mit diesem Argument werden Vermieter und Wohnbaugenossenschaften überzeugt um ein Energie-Erfassungsunternehmen wie Techem mit der regelmäßigen Überprüfung per Funk und der entsprechenden Dokumentation zu beauftragen. Zur Überwachung nach der Installation muss dann das beauftragte Prüfunternehmen die Wohnung nicht mehr betreten, sie bekommt alle gewünschten Daten direkt aus der Wohnung per Funkübertragung in das vorbei fahrende Auto oder auf den Laptop des vor dem Haus vorbeilaufenden Prüfers. So lautet die Werbebotschaft des Energie-Ableseunternehmens.

Bildschirmfoto 2015-07-31 um 08.46.02

Sind nun die in den Schlafzimmern und Wohnungen verteilten Funk-ÜberwachungsRauchmelder (z.B. der Techem Funk-Rauchwarnmelder 2) sinnvolle „Smart Meter“ in einer innovativen Advanced Metering Infrastructure (AMR), welche besonders sicher sind, weil sie stets die korrekte Funktion sicherstellen und den Vermieter von nun an ruhig schlafen lassen? Oder sind es viel mehr übertrieben teure und psychischen Stress auslösende Funkgeräte mit optischen Sensoren und Schallwandlern (Mikrofon und Lautsprecher) welche einem Dienstleistungsunternehmen einen neuen lukrativen Geschäftszweig ermöglichen? Unterstellt diese neue Geschäftsidee nicht auf eine ganz dreiste Weise, dass der Mieter selbst oder alternativ dazu der normale Schornsteinfeger nicht in der Lage ist, die Funktionstüchtigkeit eines einfachen Rauchwarnmelders ohne elektronische „Umfeld“- Sensoren und Funk zu prüfen und die Untersuchung zu dokumentieren? Ist die unnötige Strahlen-Exposition im Schlafzimmer durch die bequeme Funküberprüfung ohne die sonst mühsame Terminabsprache und das unangenehme Betreten fremden Wohnraums zu rechtfertigen oder wird der für die Gesundheit so notwendige Schlaf durch die gepulste Funkerei im 3 Minuten-Takt nicht unnötig gestört? Könnte es sein, dass der Installateur oder der Vormieter den Rauchmelder so manipuliert haben, dass dieser neben den normalen Rauchmelder-Daten auch heikle Daten funkt, z.B. wann der augenblickliche Mieter gerade nicht zu Hause ist oder ob sich im Schlafzimmer etwas bewegt? Oder kann sich ein kriminell orientierter Hacker sogar Zugang zum Mikrocontroller im Rauchmelder verschaffen, die momentan einprogrammierte Programmierung (Firmware) per Update-Funktion austauschen und damit die für die „Umfeld-Überwachung“ gedachten Mikrofone so umfunktionieren, dass z.B. der Funk-Rauchwarnmelder 2 von Techem zur unauffäligen Abhörwanze wird? Das sind die Fragen, die sich der eine oder andere Mieter zu Recht beim Anblick dieses hässlichen Geräts an der Decke morgens gleich beim Aufwachen stellen wird. Die neuen Funk Rauchmelder könnten so für den einen oder anderen Mieter zur grausamen psychischen Last werden, denn eine angemessene und korrekte Aufklärung wird der Mieter weder beim Vermieter noch in der überlassenen Betriebsanleitung finden. Und ob die angegebene Hotline wirklich über den Sende-Rhythmus, die Sendeleistung oder die Frequenz des von den Mikrofonen verwendeten (Ultra-) Schalls zur Erkennung von Hindernissen im Umfeld Auskunft geben kann, darf bezweifelt werden. Dass die Hotline allerdings, wenn man dort wirklich einen Menschen zu sprechen bekommt, die völlige Unbedenklichkeit attestieren wird, davon kann man ganz sicher ausgehen, denn das steht auch in der Werbebroschüre für den Vermieter. Was diese Fragen anbelangt, wird selbst ein erfahrener und unabhängiger ElektronikFachmann sagen, dass das nicht so einfach zu beantworten ist. Erkennen kann er bei näherer Betrachtung der elektronischen Komponenten z.B. im Funk-Rauchwarnmelder 2 von Techem, dass tatsächlich ein Funksender enthalten ist, der regelmäßig kurze FunkTelegramme aussendet. Dies geschieht beim Funk-Rauchwarnmelder 2 von Techem etwa alle 3 Minuten mit einer Sendeleistung von etwa 10mW auf der Frequenz von 868.95MHz. Erkennen kann der Fachmann auch, dass der Funk-Rauchwarnmelder 2 von Techem drei Schallwandler enthält, die ähnlich wie eine Fledermaus mit Ultraschall das Umfeld absuchen um zu erkennen, ob Gegenstände die freie Luftströmung zum Rauchwarnmelder beeinträchtigen könnten. Solche Ultraschallsensoren arbeiten typischerweise bei 40kHz und geben mehrere 100mW an Schallleistung in Impulsform ab. Dieser Schallaustritt aus dem Schallwandler erfolgt bei dem an der Decke montierten Funk-Rauchwarnmelder 2 von Techem senkrecht nach unten, allerdings sind in der Oberschale des Gehäuses schräg gestellte Schall-Leit-Flächen angebracht, die einen Teil der nach unten gerichteten Hauptkeule des Schallsenders schräg ablenken sollen, um so auch Objekte auf ungefähr der gleichen Höhe oder nur wenig tiefer rund um den Rauchwarnmelder entdecken zu können. Die Reichweite wird vom Installateur an die Raumhöhe angepasst. Diese sogenannten Schallwandler, auch „Utrasonic Transceivers“ genannt (Transceiver = Transmitter + Receiver), enthalten eine dünne Piezokeramik-Scheibe, die sowohl als Lautsprecher wie auch als Mikrofon arbeitet. Bei der Umfeld-Kontrolle wird ein sogenanntes „Echo Ranging“ durchgeführt, das wie bei der Auto-Einparkhilfe misst, wie weit ein Objekt entfernt ist. Dazu wird der Schallwandler zunächst als Lautsprecher aktiviert, der einen kurzen Ultraschall-Schrei loslässt. Trifft er auf ein Objekt, wird ein Teil des Schalls als Echo reflektiert. Gleich darauf wird der Schallwandler als Mikrofon betrieben, welches dann registriert, wann das Echo zurückkommt. Aus der Laufzeit des Schalls wird dann die Entfernung ermittelt. Ein solcher Ultraschall-Schrei wird beim Funk-Rauchwarnmelder 2 von Techem nur in größeren Abständen losgelassen. Man kann sie aber mit einem einfachen Fledermaus-Detektor aus dem Elektronik-Bastelladen leicht hörbar machen. Eine mögliche Gesundheitsgefährdung des Menschen durch den Funkbetrieb und die Anwendung von Ultraschall, ist selbst für Experten schwer zu beurteilen. Natürlich lebt der Mensch von heute in einer Umwelt, die ständig von Rundfunk, Fernsehsignalen und Mobilkommunikation durchsetzt ist. Dazu kommt auch eine natürliche elektromagnetische Strahlung in der Natur, die hauptsächlich aus dem Weltall stammt. Auch die Medizin setzt bei der Diagnose von Erkrankungen elektromagnetische Strahlung und Ultraschall ein. Allerdings war es in der Vergangenheit immer so, dass eine schädigende Wirkung von Strahlung immer erst sehr lange nach dem ersten technischen oder medizinischen Einsatz offenbar wurde. Das zeigte sich am deutlichsten bei der radioaktiven Strahlung. Nach der Entdeckung war man viele Jahre lang fest überzeugt, dass diese geheimnisvolle Strahlung sehr gesundheitsförderlich ist, bis man nach vielen Studien diesen tragischen Trugschluss erkennen musste. Selbst heute gibt es immer noch einige Mediziner, die dem Spruch von Parcelsus folgend: „Die Dosis macht das Gift“, der Meinung sind, dass schwach dosierte radioaktive Strahlung (z.B. in Radon-Bädern) das Immunsystem auch stärken kann. Genauso macht eine einfache Betrachtung bei kugelförmigem Ausbreitungsverhalten von elektromagnetischer Strahlung klar, dass ein Sender im Rauchmelder mit 10mW Sendeleistung in 1m Abstand mehr Energie pro Fläche einstrahlt, als ein Rundfunk-Sender mit 100kW Sendeleistung in 10km Entfernung. Auch ist bekannt, dass Sonnenlicht –ebenfalls eine elektromagnetische Strahlung– zwar für die Gesundheit notwendig ist, dass man sich im Gebirge aber schon entsprechend davor schützen sollte. Im Weltall schließlich, sollte man der Sonne besser nicht zu nahe kommen. Das heißt, dass auch hier Paracelsus‘ Weisheit eine gewisse Richtigkeit zu haben scheint. Was medizinische Anwendungen anbelangt, sollte ein Mediziner sehr wohl zwischen der gesundheitsschädigenden Wirkung einer diagnostisch eingesetzten Strahlung und ihrer nutzbringenden Wirkung abwägen. Das gilt genauso auch für die Anwendung von Ultraschall. Was insbesondere berücksichtigt werden muss, ist die Tatsache, dass dem Schlaf eine besondere erholende Bedeutung für den Organismus zukommt. Wenn also die Strahlenexposition tagsüber eine stresserzeugende Wirkung hat, dann ist es notwendig, dass sich der Organismus im Schlaf davon wieder erholen kann.

Moderne Technik, die ein Unternehmen einsetzt, um das legale, kapitalistischen Ziel der Gewinnmaximierung zu verfolgen, birgt aber auch die Gefahr, dass die Interessen der Endkunden hinsichtlich dem Schutz ihrer Privatsphäre völlig übergangen werden. Hochmoderne Technik kann auch dazu missbraucht werden um in die Privatsphäre einzudringen und dazu beitragen, dass die gewonnene Informationen in krimineller Weise nutzbar gemacht wird. Deswegen sollten technische Systeme im höchstmöglichen Maß dagegen gesichert sein. Das ist beim Funk-Rauchwarnmelder 2 mit Sicherheit nicht der Fall. Betrachtet man den Funk-Rauchwarnmelder 2 von Techem unter diesem Aspekt, wird dem Fachmann sofort klar, dass es einen Schutz des Geräts gegen Manipulation nicht wirklich gibt. Lediglich die Daten könnten für die Funk-Übermittlung mit groben Maßnahmen verschlüsselt sein. Allerdings ist hinreichend bekannt, dass der verwendete FunkKommunikations-Standard (wireless M-Bus) zwar über Möglichkeiten der Datenverschlüsselung verfügt deren Anwendung aber noch lange keine Sicherheit bedeuten. Die größte Gefahr besteht darin, dass die Umfeld-Überwachungsfunktion des Geräts dazu benutzt wird zu erkennen ob sich Personen im Wohnraum aufhalten (Presence Detection). Außerdem könnte der Rauchmelder in einer Weise manipuliert werden, die an der Implementierung des Funk-Kommunikations-Standards mit al den Sicherheitsfunktionen vorbei geht. Die einfachste Form bestünde zum Beispiel darin, dass die Sendeeinheit in der Zeit, in der sie keine „normalen“ Rauchwarnmelder-Daten sendet, andere Daten aus der Wohnung übermittelt. Eine Möglichkeit dazu bietet der Austausch der in einem nicht flüchtigen Speicher (Flash-Memory) einprogrammierten Steuerungssoftware (Firmware) über die dafür vorgesehene Update-Funktion gegen eine manipulierte Variante oder der nachträglichen Einbau von parasitären Hardware-Komponenten, die ebenfalls auf den Sender zugreifen ohne von außen aufzufallen. Dabei könnten zum Beispiel die bereits vorhandenen Ultraschallsensoren als Mikrofone für normale Sprache genutzt werden. Etwas präzisere Aussagen zur Sicherheit sind möglich, wenn man etwas mehr Zeit und Aufwand spendiert und die Elektronik auf der Platine des Techem Funk-Rauchwarnmelder etwas genauer analysiert. Die Elektronik in dem Gerät wurde von Hager Security, welches ein Geschäftsbereich der Hager Group ist, entwickelt. Das kann man dem Aufdruck auf der Unterseite der Elektronik-Platine entnehmen. Zur Hager Security gehört auch die französische Firma Atral Systems, welche sich auf Gebäude-Sicherheitstechnik und Brandmelder spezialisiert hat. Daher ist anzunehmen, dass die Elektronik von diesem SubUnternehmen im Hager Konzern entwickelt wurde. Aus den Hinweisen in der Betriebsanleitung und mit Kenntnissen der speziellen Branche wird schnell klar, dass der Rauchwarnmelder ein Funk-Kommunikationsprotokoll benutzt, welches mit dem Namen „wireless M-Bus“ bezeichnet wird (abgekürzt wM-Bus). Auf der Platine sitzen neben dem eigentlichen fotoelektrischen Sensor zur Erkennung von Rauchgasen auch noch etliche andere Sensoren (Licht, Temperatur), und unter anderem 3 Ultraschallsensoren. Für die Steuerung dieser Sensoren, der Funk-Kommunikation und der übrigen Funktionen sorgt ein Mikrocontroller, der ebenfalls auf der Platine untergebracht ist, der aber vom Gehäuse des Rauchgas-Sensors verdeckt ist und daher schwer zu erkennen ist.

Bildschirmfoto 2015-07-31 um 08.46.08

Auf der Oberseite der Platine befindet sich noch eine Photodiode, die erkennen kann ob das Gehäuseoberteil geöffnet ist. Auf der Rückseite der Platine befindet sich eine InfrarotLichtschranke, die erkennen kann, ob der Zapfen der Montageplatte in das Gehäuseunterteil ragt. Will man den Rauchmelder also trotz geöffnetem Oberteil in den normalen Betriebsmodus versetzen, kann man den Rauchmelder zunächst wie bei Renovierungsarbeiten von der Montageplatte abnehmen, damit deaktiviert er die Umfeld- Überwachung, dann öffnet man das Gehäuseoberteil in einem abgedunkelten Raum (das Gehäuse ist sowieso nicht ganz lichtdicht, daher toleriert die Photodiode auch ein gewisses Restlicht), dann muss man die Photodiode mit einem schwarzen Klebeband abdecken und schließlich das Unterteil mit der Platine aber ohne Oberteil wieder auf die Montageplatte drehen. Danach aktiviert der Rauchmelder wieder seine Umfeldüberwachung. Die Tatsache, dass beim Techem Funk Rauchwarnmelder 2 der wM-Bus als Kommunikationsprotokoll für die Funkschnittstelle eingesetzt wird, kommt nicht von ungefähr. Die drahtgebundene Version dieses Kommunikations-Busses wurde ursprünglich als sogenannter „Meter-Bus“ (abgekürzt M-Bus) an der Universität Paderborn in Zusammenarbeit mit der Firma Techem und dem Halbleiterhersteller Texas Instruments entwickelt um Energiemessgeräte (engl. meter) vernetzungsfähig zu machen und die Erfassung der Verbrauchsdaten vieler Messstellen durch Verwendung eines Datensammlers zu vereinfachen. Mit der Verfügbarkeit neuer hochintegrierter Halbleiter und im Zusammenhang mit einer gewissen Liberalisierung in Europa bei der Vergabe neuer genehmigungsfreier Frequenz-Bänder im sub-GHz Bereich (die Bänder für den kurzreichweitigen Jedermann-Funk bzw. der Short Range Device Bänder) war es für die Energieerfassungs-Diestleister attraktiv geworden, die drahtgebundene Kommunikation zwischen „Metering Devices“ (Ablese-Geräte) und den Datensammlern drahtlos zu gestalten. Damit entfiel der Aufwand in den Gebäuden Kabel zu verlegen. Außerdem konnte das Auslesen des Datensammlers nun auch drahtlos im sogenannten „walk-by“ oder „drive-by“ Modus erfolgen. Dabei nimmt ein mobiler Rechner, der vom Service Personal entweder getragen oder in einem Fahrzeug am Gebäude vorbeigefahren wird, Kontakt zum DatenSammler oder zu den Smart Meter auf und übernimmt die gesammelten Daten. Für die Dienstleistung des funkbasierten Auslesens vor Energieverbrauchs-Messgeräten hat Techem bereits ein auf dem wM-Bus basierendes System aufgebaut, das den Namen Funk System Data III trägt. Dieses ist wiederum in das Techem Smart System integriert, in dem etliche Dienstleistungen gemeinsam, die für den Betrieb und die Verwaltung von „Smart Grids“, den intelligenten Versorgungsnetzen, verfügbar gemacht werden. Im Hinblick auf die Chance aus der gesetzlichen Rauchmelderpflicht ein Geschäft zu machen, in dem die vorgeschriebene Überprüfung und Dokumentation unter rechtlichen Aspekten in den Vordergrund gestellt wird, bietet es sich an, dass diese Aufgabe technisch gesehen auch über den wM-Bus gemacht wird und sich damit nahtlos in das bestehende Funk System Data III und das Smart System einfügt. Damit liegt nahe, dass Techem den wM-Bus in das Pflichtenheft für die Hager Security geschrieben hat, als der Entwicklungsauftrag für den Funk-Rauchwarnmelder an einen Unterauftragnehmer vergeben wurde. Schaut man sich auf der Elektronik-Platine des Funk-Rauchwarnmelders 2 um, dann fällt sofort die Sendeantenne auf, die in das Kunststoff-Gehäuse des fotoelektrischen RauchgasSensors integriert ist. Für den wM-Bus ist bei kürzeren Reichweiten das SRD-Frequenzband (short range devices) mit 868MHz und einer Daten-Übertragungsrate von 32,768kbps mit Manchester-Codierung spezifiziert. Dabei werden die beiden Modi S und T unterschieden. Der Modus S wird hauptsächlich bei Messgeräten eingesetzt, die mit einem lokalen Datensammler zusammen arbeiten (Stationary Devices). Diese funken ihre Daten nur einige Male am Tag zum Datensammler. Der T-Modus dagegen ist für Geräte gedacht, die häufig senden (frequent transmission mode), d.h. alle n Sekunden oder n Minuten, wobei der Empfänger auch ein mobiles Gerät sein kann, welches die Daten im walk-by oder drive-by Modus entgegennimmt,. Schließlich wird noch zwischen dem S1 und S2 sowie dem T1 und T2 Modus unterschieden. Hierbei sind S1 und T1 diejenigen Modi in denen das Gerät nur sendet (unidirektionale Kommunikation). Bei S2 und T2 sendet das Gerät zwar regelmäßig Telegramme, aber der Empfänger kann das Gerät in soweit fernsteuern, dass er z.B. weitere Daten anfordert. Dafür muss das Gerät dann aber auch einen Empfänger haben, so dass es die Befehle des (mobilen) Datensammlers auch entgegennehmen kann (bidirektionale Kommunikation). Verfolgt man den Signal Pfad von der Antenne her weiter, dann erkennt man ein AntennenAnpass-Netzwerk aus Chip-Induktivitäten und Kapazitäten, welches von einem IC in einem TSSOP-16 Gehäuse getrieben wird. Der Ausgang, welcher das Anpass-Netzwerk treibt, ist Pin 14 an diesem IC. Nun gibt es nicht allzu viele integrierte Schaltungen im sub-GHz Bereich, die entweder senden (Transmitter) oder senden und empfangen (Transceiver). Daher fällt es nicht allzu schwer, den IC als ein Transmitter IC für den sub-GHz Bereich der Firma Infineon mit der Bezeichnung TDK5110 zu identifizieren. Dass der TDK5110 Tranceiver auf der Platine verbaut wurde, lässt sich auch leicht daran verifizieren, dass der Versorgungsanschluss auf Pin 3 und der Power Down Anschluss auf Pin 1 liegt. Außerdem ist ein passendes Quarz für die Phasenregelschleife (PLL) mit der Frequenz von 6.78MHz auf der Platine vorhanden. Studiert man das Datenblatt des Sende-ICs TDK5110 von Infineon, dann kann man ihm entnehmen, dass die Sendeausgangsleistung mit typisch 10mW (10dBm) und mit maximal 15.8mW (12dBm) an 50ohm spezifiziert ist. Um Strom zu sparen wird der Sender über den Power Down Pin deaktiviert und nur dann aktiviert, wenn auch gesendet werden soll. Dies steuert ein diskreter Transistor oberhalb des IC. Für die physikalische Übertragungsschicht des wM-Bus (physical layer nach dem Standard EN13757-4) welche die Funkübertragung regelt, wird eine Frequenzmodulation mit 50kHz Frequenzumtastung benutzt (Frequency-Shift-Keying, FSK). Dazu enthält der Sende-IC einen integrierten Schalter, mit dem eine Last-Kapazität am Quarz der PLL umgeschaltet wird. Dadurch ändert sich die Schwingfrequenz des Quarzes geringfügig. Da die PLL die Sendefrequenz über einen festen Faktor aus der Quarzfrequenz synthetisiert, folgt diese den Änderungen der umgetasteten Quarz-Schwingfrequenz und erzeugt so eine FSK-Modulation. Das Datensignal für den FSK-Umtastschalter wird vom Prozessor am Pin 7 angeliefert. Gleichzeitig kann am Pin 6 den Sende-Endverstärker (Power Amplifier) an- und abgeschaltet werden und so auch eine Amplitudenumtastung erreicht werden (zweiwertige Amplitudenmodulation). Da diese Eingänge offen zugänglich sind, wäre es kein großer Aufwand das Signal des Transistors, das den Chip vom Prozessor her steuert mit einer zugefügten Elektronik zu überschreiben und zwischen den normal vorgesehenen Sendezeiten über die Modulationseingänge andere Informationen einzuspeisen und zu übertragen.

Bildschirmfoto 2015-07-31 um 08.46.13

Überwacht man das Aktivierungssignal (Power Down) am IC für eine gewisse Zeit erkennt man, dass der Sender alle 190 Sekunden (grob alle 3 Minuten) manchmal für 8 Millisekunden und manchmal für 15 Millisekunden aktiviert wird. Beobachtet man gleichzeitig das Sendesignal am Ausgang des IC, dann kann man grob eine Amplitude von 5.2V mit einer nicht ganz einwandfreien Signalform erkennen. Die Schwingung beginnt etwa 1 Millisekunde nach der Aktivierung über das Power Down SIgnal. Solange braucht die PLL, bis sie sich stabilisiert hat. Auf dem Spektrum Analysator kann man mit einer kleinen Antenne über dem Rauchmelder ein Signal mit einer Mittenfrequenz von 868.95MHz erkennen. Das bestätigt, dass der wM-Bus Sender tatsächlich im T1-Modus (frequent transmission) läuft. Aus der Tatsache, dass der Funk-Rauchwarnmelder 2 nur einen Sender für den wM-Bus enthält, der im T1 Modus arbeitet, lässt sich schließen, dass die Umfeld-Überwachung regelmäßig vom internen Mikrocontroller aktiviert werden muss und das Ergebnis abgespeichert werden muss und bis zu einer erneuten Messung wiederholt übertragen wird. Es ist also nicht so, dass z.B. der walk-by Service von Techem nur bei der Überwachung eine Messung auslöst, dazu müsste der Funk-Rauchwarnmelder 2 nämlich einen Empfänger haben und im T2 Modus betrieben werden.

Bildschirmfoto 2015-07-31 um 08.46.16

Die Umfeld-Überwachung verwendet Ultraschall-Schallwandler mit 10mm Durchmesser, wie sie beispielsweise von der Firma Murata unter dem Typ MA40S5 als Transceiver oder auch von der taiwanesischen Firma Pro-Wave (Teile Nummer 400PT100) erhältlich sind. Auf der Webseite von Pro-Wave ist zu dem entsprechenden Bauteil auch ein ausführliches Anwendungs-Dokument (Applikation Note AP050830) erhältlich, das die Methode des Echo Ranging ausführlich beschreibt. Der Pro-Wave Transceiver wird mit 110dB bei 40KHz spezifiziert. Zum Vergleich: in der Disco hat man 1m vor dem Lautsprecher ebenfalls etwa 110dB und die Schmerzschwelle liegt für hörbaren Schall etwa bei 130dB.

Bildschirmfoto 2015-07-31 um 08.46.19

Bildschirmfoto 2015-07-31 um 08.46.28

Es ist klar, dass dieser hohe Schalldruck und auch die höchste Empfindlichkeit im nachfolgenden Mikrofon-Modus nur in der Nähe der Resonanzfrequenz von 40kHz erreicht werden kann. Das Echo-Verfahren wird also nur bei dieser Frequenz sinnvoll arbeiten. Es ist damit sicher auch möglich festzustellen, wenn sich Menschen in dem Raum bewegen in dem der Rauchwarnmelder installiert wird, wenn die Reichweite über die Raumhöhenkalibrierung entsprechend eingestellt wird. Um nämlich eine entsprechende Fehlfunktion der normalerweise vorgesehenen Umfeld-Überwachung auszuschließen, muss das EchoVerfahren bei der Installation auf die Raumhöhe angepasst werden (Kalibrierung). Eine missbräuchliche Nutzung dieser Funktion ist daher nicht ganz auszuschließen. Genauso kann der Schallwandler auch als normales Mikrofon im hörbaren Bereich arbeiten. Bei diesen Frequenzen ist die Empfindlichkeit sicher nicht maximal, aber aus der Verfügbarkeit anderer Mikrofontypen mit Piezo-Schallwandler in kleinsten Bauformen wird schnell klar, dass sich damit auch Sprache in elektrische Signale umwandeln lässt. Wenn auch nicht die übrige Ansteuerelektronik auf der Platine für die Digitalisierung von Sprachsignalen vorgesehen ist, so ist diese Funktionsweise durch Manipulation mit hinzugefügten Komponenten durchaus möglich. Daher kann nicht ausgeschlossen werden, dass ein äußerlich normal erscheinender Funk-Rauchwarnmelder 2 nach entsprechender Manipulation auch als Abhörwanze mit Funkübertragung verwendet wird.

Bildschirmfoto 2015-07-31 um 08.46.31

Stellt später ein Gericht eine missbräuchliche Nutzung fest, wird es schwer sein im Nachhinein denjenigen zu ermitteln, der die Manipulation vorgenommen hat. Neben den Personen, welche die Installation vorgenommen haben, einem Vormieter und einem Wohnungseigentümer kommen auch Personen im Bereich der Herstellung der Geräte in Frage. Aus der vermeintlichen Rechtssicherheit für den Vermieter kann unter solchen Umständen also durchaus auch ein juristischer Alptraum werden.

Bildschirmfoto 2015-07-31 um 08.46.34

Literatur:

BEDIENUNGSANLEITUNG Techem Funk-Rauchwarnmelder 2

http://www.gewobau-ni.de/wp-content/uploads/2014/08/RWM- 2_Bedienungsanleitung_Auflage_4_25-04-2014-DE.pdf

Datenbatt: Techem Funksystem data III http://www.techem.de/fileadmin/attachments/profiportal.techem.de/de/pdf/funksystem/ Datenblatt_Funksystem_dataIII/84204-Funk_datalll-0112_final_Ansicht.pdf

M-Bus

http://de.wikipedia.org/wiki/M-Bus_%28Feldbus%29

Communication systems for meters and remote reading of meters – Part 4: Wireless meter readout (Radio Meter reading for operation in the 868-870 MHz SRD band)

http://oldfjarrvarme.unc.se/download/1309/fj

Wireless M-Bus Security Whitepaper Black Hat USA 2013

https://media.blackhat.com/us-13/US-13-Brunschwiler-Energy-Fraud-and-OrchestratedBlackouts-Issues-with-Wireless-Metering-Protocols-WP.pdf

Wireless M-Bus Suite and Silabs specific documetation

http://www.silabs.com/Marcom%20Documents/Resources/wireless-m-bus-quick-startguide.pdf

Wireless M-BUS Solutions SPIRIT1 & STM32L

http://www.emcu.it/WirelessMBUS/Wireless_M-BUS_Solutions_and_more.pdf

Infineon Produktseite: ASK/FSK Transmitter 868/433 MHz TDK 5110

http://www.infineon.com/cms/de/product/rf-and-wireless-control/wirelesscontrol/transmitter/TDK5110/productType.html?productType=db3a30441355314b0113624 882770047

APPLICATION NOTE – AP050830 Selection and use of Ultrasonic Ceramic Transducers http://www.prowave.com.tw/pdf/an0508309.pdf

Alles Smart? … Smart Meter, Smart Home, Smart Grid, Smart Energy

http://www.baubiologie-shop.de/site/wp-content/uploads/maes-leseprobe-smart.pdf

Überwachung 2014 – Unser digitales Leben nach Snowden

http://www.fhv.at/media/pdf/aktuell/gestaltung/ueberwachung

FAZ: Neuregelung für Haushalte – Mieter müssen höhere Kosten fürchten

http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/neuregelung-mieter-muessen-hoehere-kostenfuerchten-13014744.html

Filme:

2011-tomac-diplomat-29er-mountain-bike-2…hübsch hässlich: 29″ „Mountchen“ Bikes!
Hallo, liebe Mountain Bike,
ich hielt in diesem Monat die traurigste Ausgabe in den Händen(08/13), in der sich u.a. ein Zitiat von Markus Storck befand, aus dem man herauslaß, daß Storck nie wieder auf 26″ setzen würde. Ich selber besitze u.a. ein Storck Organic Light. Vor kurzem wurde dieses Bike in Eurem Konkurenzmagazin bike als immer noch konkurenzfähig gegenüber den aktuellen All Mountain Bikes befunden. „Das Storck Organic war seiner Zeit voraus“ Hätte Markus Storck je einen Vorteil in den oberhässlichen 29ern gesehen oder auch in den krummgebumsten Zwitter-27,5ern, so hätte er bestimmt schon damals auf diese Reifengröße gesetzt. Auch nicht in vorangegangenen Interviews mit Markus wurde ansatzweise eine andere Reifengröße für kommende Bikes erwähnt. Nicht nur Markus Storck wird mich in der Zukunft nie wieder als Kunden wissen können. Ebenso Trek, die mit dem Remedy 9 2013 mein letztes 26″ Bike schufen, und darüberhinaus das meiner Meinung nach schönste Bike der Sasion 2013, werden mir kein zweites Bike in die Wohnung bremsen und letztendlich wohl auch Votec nicht, die in ihrer Originalbesetzung in den 90er Jahren sogar wußten, daß ein Votec T5 oder F7 FR mit 24″ Rädern noch besser die Hütte rockt, als mit 26″…
Doch nun, nach gefühlten 100 Jahren MTB Fortschritt, nach hydraulischen Scheibenbremsen, nach schlauchlosen Reifensystemen, nach dem Carbon- & Gewichtstuning  Hype, der die Formel 1 Innovationen der letzten Jahre wie einen Klumpen Knetmasse unter einem Bobby Car in einem Kindergarten aussehen läßt, und nach ausgeklügelsten Hirnschmalz Federungs- und Dämpfungssystemen, die via Handy-App verstellt werden können, und wahrscheinlich einen Wimpernschlag vor der Berge plättenden Kletterspring-willst-du-treten-oder-soll-ich-machen-Hybrid-Maschine, nun  der exorbitante MTB Polsprung:
Die Erfindung des Rades²: 27,5″ und 29″. Bravo. Endlich ist das MTB Bike vollkommen und endlich sind die geldgeilen Hälse der nimmersatten Bike Hersteller vergoldet. Ich verabschiede mich aus dieser kaputtgemachten Szene. Ich lasse mir nicht gerne die Pistole auf die Brust legen, um in der friß oder stirb Methode mein Geld in Ärsche von Nimmersatten³ zu pusten.
werbung__t5
Jawohl, ich sage leb‘ wohl. Ein Magazin, das am Kunden vorbei berichtet und mit der Geldgeil-Industrie die Riesenräder dreht, brauche ich nicht. Es ist sowas von widerlich, wie penetrant und rücksichtslos auf diese ekelhaften Laufradgrößen abgeschleudert wird, daß mir der Grünkohl vom Kaffe trinken hochkommt. So also fasste ich einen vernünftigen Entschluß:

Weg mit allen Bike Magazinen! Ich lebe 26″. Ich liebe 26″. Ich bin 26″!

Den Rest meines Lebens werde ich damit verbringen, gebrauchte Traumbikes in 26″ zu erstehen, Teile zu sammlen, die 26″ speziefisch sind und im Wald über alle armen Trottel lachen, die sich von der umsatzgeilen Industrie nebst deren Begleitbroschüren(Bike Magazine) haben einlullen lassen und wohl auch mit eckigen 20″ Puschen glücklich werden würden, wenn sie denn in den Hochglanz Biker Bibeln propagiert werden würden.
Adieu, liebe Montain Bike, adieu liebe Mountian Bike Händler, Euer Freidenker und Freilenker,
MainsteamSmasher